Donnerstag, 13. August 2020
HSP und Stress reduzieren | Was es heißt, Stress zu haben

(Foto: Anna Shvets/pexels.com)

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Der folgende Text ist Teil eines Tipps an einen gestressten Schüler und zeigt die biologischen und sozialen Zusammenhänge bei Stress:

Deinen Stress kann ich gut nachvollziehen, zumal du auch davon berichtest, bisher keine Freunde an den neuen Schule gefunden zu haben. Und da sind wir auch gleich am Punkt: Tatsächlich sind wir Menschen was unsere "Stress-Biologie" betrifft Säugetiere, d.h. wir fühlen uns eigentlich nur so richtig wohl, wenn wir uns nicht sicher fühlen. Unbewusst haben wir sogar richtig Stress, wenn wir (tatsächlich oder vermeintlich) aus einer Gruppe ausgeschlossen werden oder in Konkurrenz miteinander liegen. Unser Schulsystem ist, was das betrifft, in vielen Aspekten in der Steinzeit stehengeblieben ;)

Mein Tipp an dich wäre, dich wenigstens einem vertrauenswürdigen Menschen zu öffnen, denn das nimmt schonmal ganz viel Druck. Das kann zum Beispiel auch ein stiller Mitschüler sein, der dir bisher gar nicht aufgefallen ist. Manchmal gibt es ja auch Vertrauenslehrer an Schulen - du solltest aber vorher für dich klären, ob er dir wirklich vertrauenswürdig erscheint, sprich, ob er seinen Job mit Herzblut macht. Es gibt für jede Schulen auch Schulpsychologische Beratungsstellen, an die du dich für eine Beratung/ein Lerncoaching wenden kannst. Auch da mein Tipp, erst einmal telefonisch abzuklopfen, in welcher Form dort Beratung für Schüler stattfindet.

Im akuten Stresszustand ist unser Gehirn nicht fähig, Sachen sinnvoll aufzunehmen. Dafür würde ich dir raten, es mit gezielten Entspannungsübungen zu versuchen. Mir haben in einer schwierigen Phase meines Lebens am besten sogenannte "Bodyscans" geholfen. Einmal am Tag angehört, lernt der Organismus auf ganz natürliche Weise (wieder), wie sich Entspannung anfühlt und im besten Fall, wie sie autonom wiederhergestellt werden kann, ohne dass du bewusst etwas dazutun musst.


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