Donnerstag, 13. August 2020
HSP und zu viel fühlen | Was tun, wenn ich mich ständig negativen Gefühlen ausgeliefert fühle?
Das ist eine sehr interessante Frage...

Wir Menschen haben nicht nur einen Körper, also eine materielle Hülle, sondern auch einen Geist und eine Seele, die über Gefühle zu uns spricht. In unserer Gesellschaft spielt der Verstand eine große Rolle. Das heißt, dass wir viele Entscheidungen, die wir treffen, auf Grundlage unserer Gedanken fällen. Oft stellt sich dann im Nachhinein heraus, dass diese Entscheidung falsch war bzw. weniger gut, als man erwartet hätte. Das Herz wie auch unser Gehirn wirken wie elektromagnetische Felder, wovon das Herz 5000 Mal (messbar) stärker ist, weshalb immer mehr Menschen sagen, dass das Herz die höhere Intelligenz besitzt.

Wenn wir etwas fühlen, dann ist das in jedem Fall eine wichtige Information an uns selbst, nämlich was das, mit dem wir zu tun haben, für uns bedeutet. Ich denke, es gehört zum Leben dazu, dass man immer mehr lernt, auf seine Gefühle einzugehen und sich selbst dann das zu geben oder das zu tun, was einem das Gefühl sagt: Wenn ich traurig bin, tröste ich mich oder suche jemanden, der mich trösten kann. Wenn ich wütend bin, zeigt mir diese Kraft, dass ich damit die Situation auch ändern kann. Wenn ich ausgelassen und froh bin, zeigt mir mein inneres "Radarsystem", dass ich auf dem richtigen Weg bin. Wenn ich Angst habe, suche ich Sicherheit, usw.

Schwierig wird es, wenn die Gefühle so stark werden, dass man von ihnen wie überflutet wird. Das ist oft ein Hinweis darauf, dass es in der Kindheit Situationen gab, in denen man sich schlecht gefühlt hat, aber niemand Großes da war, um dem Kind aus seinen Gefühle zu helfen, denn ein Kind kann sich noch nicht selbst beruhigen, wenn es außer sich ist.

Das Gute ist: Man kann es lernen, mit deinen Gefühlen umzugehen, indem man seine Gefühle bewusst wahrnimmt - manche nennen das auch Meditation, da man einfach beobachtet, wie man sich fühlt, ohne das Gefühl ausdrücken zu müssen. Oft beobachtet man dann auch, dass das Gefühl langsam weniger wird, wie ein Besucher, der kurz kommt, Aufmerksamkeit bekommt, und dann auch wieder geht. Oder im anderen Fall, wenn man ein bestimmtes Gefühl ignoriert oder sogar wegdrücken will, es immer wieder "anklopft", bis es gesehen und gefühlt, sprich wahrgenommen wird. Daher macht es Sinn, seine eigenen Gefühle zu fühlen und auch in gesundem Maß auszudrücken.

Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig neugierig auf deine eigenen Gefühle machen und dir zeigen, dass Gefühle zu haben durchaus Sinn macht.

Wenn ich vielleicht sogar dein Interesse für das Thema Gefühle wecken konnte, dann gibt es dazu sehr viele Bücher, CDs und Videos im Internet. Beispielsweise haben Robert Betz oder Susanne Hühn viele CDs mit geführten Meditationen zu verschiedenen Gefühlen aufgenommen, oder du schaust dir mal ein Video von Vivian Dittmar dazu an.

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