Sonntag, 21. November 2021
Wie Vertrauen die Welt zusammenhält


(Foto: pexels.com/Pixabay)

Alles was wir tun gründet auf Vertrauen. Wenn ich mich entscheide, etwas zu tun, gehe ich davon aus, dass es gelingen kann, sonst würde ich erst gar nicht loslegen. Wenn ich morgens aufstehe, muss ich wenigstens die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es ein guter Tag werden kann, sonst brauche ich gar nicht erst aufstehen.

Wenn ich blogge, dann gehe ich davon aus, dass die richtigen Menschen den Beitrag zur richtigen Zeit lesen werden, und mit richtig meine ich, dass es diejenigen sind, die davon profitieren können.

Wenn ich mich entscheide, mit jemandem über meine Herausforderungen im tägliche Leben zu sprechen, ist das die Königsdisziplin des Vertrauens: Ich vertraue darauf, dass der andere mich versteht und mir in irgend einer Weise dabei hilft, meine Schwierigkeiten zu überwinden. Und ich vertraue darauf, dass etwas Größeres als dieser jemand und ich in dem Raum wirkt, der zwischen uns entsteht.

Ob das nun im Rahmen einer professionellen Therapie geschieht, zwischen Freunden, zwischen Eltern und Lehrern, Vorgesetzten und Angestellten, Partnern und so weiter ist gleichgültig. Immer vertraue ich darauf, dass ich aufgefangen werde in diesem einen Moment, und weil es unser Geburtsrecht ist, angenommen zu sein, auch mit all unseren Fehlern, werden wir im gleichen Moment aufgefangen, in dem wir den Sprung über unseren begrenzten Ego-Rand, der uns vor Neuem beschützen will, wagen.

Wir dürfen uns zeigen in all unserer Kleinheit und Verletzlichkeit. Dieser Mut ist unsere wahre Größe. Und die Schrecken, die im Inneren eingeschlossen gären, verlieren ihre Macht über uns.

Ich verstehe jedes Gespräch auf diese Weise. Es braucht dafür keine Ausbildung, sondern nur eine gute Portion Empathie und die Bereitschaft, unvoreingenommen zuzuhören. Wir alle können das, ich, du, und der ganze Rest. Wenn wir das alle tun, dann wird die Welt zu einem lebenswerten Ort, an dem alle ihr volles Potential leben, da sie nicht länger von ihren eigenen Ängsten, Sorgen und Zweifeln davon zurückgehalten werden. Segen für dich, Segen für die Welt.

... comment