Samstag, 25. April 2020
Minimalismus & Nachhaltigkeit in Beziehungen
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Alles in unserem Leben ist Beziehung. Mein Selbstbild gründet auf der Beziehung zu mir selbst, die mir meine Eltern oder frühen Bezugspersonen gespiegelt haben. Ich habe eine Beziehung zu den Menschen in meinem Leben, aber auch zu den Dingen, zur mich umgebenden Landschaft und so weiter. Da letztlich alles aus Energie besteht, ist alles mit allem verbunden.

Wie ich meine Beziehungen gestalte prägt nachhaltig mein Selbst- und Lebensgefühl. Ich erhalte das, was ich gebe, auf vielfache Art und Weise zurück. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus, ein moralischer Gassenhauer, aber wie ich finde zu recht.

In unserer schnelllebigen Zeit geht es letztlich darum, bewusst auszuwählen, wen oder was wir in unser Leben lassen oder eben nicht. Personen, Situationen oder Dinge können mich stärken oder schwächen. Bewusst würde niemand sich mit etwas abgeben, das ihn nachweislich schwächt, und doch tun wir es häufig doch, da wir kein Gespür dafür entwickelt haben.

Mit der Zeit verkümmert sogar die Fähigkeit, unsere momentane Verfassung und unseren Energielevel wahrzunehmen derart, dass wir nicht mehr spüren, ob uns etwas guttut oder nicht oder auch einfach zu viel ist. Vielen Hochsensiblen, siehe auch https://lichtwelten.blogger.de/topics/hochsensibel/ ist das Thema eher geläufig, da sie bereits in ihrer Kindheit spürten, was ihnen guttat und was nicht. Im besten Fall werden wir dazu erzogen, auf unsere inneren Impulse zu hören und danach zu handeln.

Die Intuition, eine feine innere Stimme, ein Bauchgefühl oder auch eine Art „siebter Sinn“ kann uns dabei helfen, wieder herauszufinden, was wir brauchen, wenn wir sie bewusst einsetzen, um unser Leben zu gestalten.


(c) Aliona Shets auf pixabay.com/de

Beziehungen verlangen wie alles Lebendige nach Aufmerksamkeit, um zu gedeihen. Qualitäten wie Mitgefühl, die Bereitschaft zuzuhören, Respekt, Taktgefühl, Freundlichkeit und so weiter geraten oftmals in Vergessenheit, wenn der Alltag zu viele Anforderungen auf einmal an uns stellt. Auch hier bedeutet dies, dass wir uns unserer Schöpferkraft bewusst werden sollten, wollen wir unsere Beziehungen nicht verkümmern lassen.

Im Kern geht es um ein bewusstes „Ich-fühle-mich“, aus dem ein „Ich-fühle dich“ werden kann. Nur wenn ich weiß, wie ich mich fühle und was in mir vor sich geht, kann ich zwischen mir und anderen unterscheiden und in den Folge inneren Kontakt aufnehmen. Ich kann zugewandt sein, mich einlassen und mitschwingen. Ich kann das, was der andere sagt, in mich hineinlassen und mich einfühlen.

Wenn ich auf einem Online-Dating-Portal Menschen „wegklicken“ kann, die mir nicht auf Anhieb gefallen, verpasse ich vielleicht die Chance, einen echten inneren Kontakt herzustellen. Wie bei fast allem im Leben gilt: Den Wert, den ich anderen beimesse und die Aufmerksamkeit, die ich einem anderen schenke, sollte ich zunächst mir selber schenken. Suche ich Bestätigung im Außen, ist eine echte Beziehung schon gar nicht mehr möglich.

Der Sauerstoff einer Beziehung ist die Kommunikation. Wie ich kommuniziere, mich also mitteile, bestimmt maßgeblich, welche Qualität die Beziehung annimmt. Ganz konkret heißt das bezogen auf innere Klarheit, sich zu fragen, für welche Beziehung man bereit ist seine volle Aufmerksamkeit zu geben. Nicht rund um die Uhr, aber dann, wenn sie gebraucht wird.

Fragen, die mir dabei geholfen haben, meine Beziehungen auszuloten, sind zum Beispiel:

* Wann habe ich das letzte Mal mit der Person gelacht und Spaß gehabt?
* Welche Eigenschaften schätze ich an der Person und weiß sie das?
* Könne ich nachts um 3 Uhr bei ihr anrufen, weil ich ein Problem habe?
* Fühle ich mich auch dann wohl in ihrer Nähe, wenn es mir einmal nicht gut geht?
* Kann ich ihr guten Gewissens manche Geheimnisse anvertrauen, und geschieht das wechselseitig?
* Was schätzt diese Person an mir, und hat sie mir das gesagt?
* Welche Tiefpunkte hatten wir in unserer Beziehung, und wie sind wir da wieder herausgekommen?
* Wofür bin ich der Person dankbar?

An der eigenen Kommunikation zu arbeiten heißt auch, sich bewusst zu machen, wie man auf andere wirkt, welche Rollen man erfüllt und erfüllen möchte und welchen Selbstwert man hat. Ist mein Selbstwert gering, kann ich in der Regel schlechter Bitten ablehnen oder auch selber um etwas bitten. Zudem mute ich dann anderen meine Bedürfnisse nur im Notfall zu. Eine solche Beziehung kann nicht gut gedeihen, auch wenn mein Gegenüber durchaus bereit wäre, sich für die Beziehung einzusetzen.

Für dich heißt das nun ähnlich wie bei den beiden vorangegangenen Bereichen, dass du sichten, aussortieren und neu ordnen, neue Prioritäten finden und dich selbst mit allen deinen Bedürfnissen an die erste Stelle stellen darfst.

Der Vorteil dieses Bereichs ist, dass du dir auch Feedback geben lassen kannst. Beim Ausmisten eines Schrankes ist der, wenn du nicht gerade mit einer guten Freundin ausmistest, eine weniger kommunikative Sache.

So individuell wie du sind auch deine Beziehungen. Deshalb gebe ich unter https://lichtwelten.blogger.de/topics/Literaturtipps/ vor allem nur solche AutorInnen an, von denen ich die Bücher in- und auswendig kenne, was jedoch nicht bedeutet, dass sie dich genauso weit bringen wie mich.

Der letzte Bereich "Arbeit" findest du unter

https://lichtwelten.blogger.de/topics/Minimalismus/


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